Mountains <3 – Geht App

Mal wirken sie einladend, mal bedrohlich. Mal beherrschen sie den Horizont, anderntags werden sie von Wolken und Nebel verschluckt. Mal erscheinen sie farbenfroh und leuchtend, um dann plötzlich wieder grau in grau getaucht zu sein. Manchmal wirken sie zum Greifen nahe, am nächsten Tag unerreichbar fern. Berge. Das war schon immer so und das wird immer so bleiben. Und das ist gut so. Denn es ist einer der Gründe, warum Berge so eine Faszination ausüben. Nicht auf jeden, aber auf den einen oder anderen.

Auf der Suche nach dem Berg: Gestern war er doch noch da?!
Auf der Suche nach dem Berg: Gestern war er doch noch da?!

Doch warum? Vielleicht, weil Berge damit etwas sehr menschliches haben. Etwas, in das man sich verlieben und das man hassen kann oder das einen gänzlich unberührt lässt. Das auf und ab. Das hin und her. Die guten und die schlechten Seiten, über die man sich freuen und die man tolerieren muss. Die ehrlich authentische Art, die man aber erst kennenlernt, wenn sich mal näher gekommen ist. Ich habe mich für verlieben entschieden – sofern man so etwas entscheiden kann. Und diese Entscheidung geht im Falle einer zeitweiligen Trennung, die in Hamburg meist von längerer Dauer ist, als gemeinhin üblich, mit Liebeskummer einher – oder anders gesagt: Bergweh.

Mein Berg.
Mein Berg.

Aber keine Sorge. Vor kurzem habe ich die Lösung für das Problem „Bergweh“ gefunden. Und wo? Logisch. In Apples iOS-App-Store. Kein Witz. Dort findet Ihr die App „Mountains“, die auf Basis von ein paar persönlichen Daten Euren ganz individuellen Berg rendert, den Ihr von allen Perspektiven jederzeit auf Eurem Smartphone oder Tablet betrachten könnt. Egal, ob Ihr gelangweilt in St. Peter am Strand, am Kaffeetisch Eurer Schwiegereltern oder auf Eurer Toilette abhängt. Der Clou ist jedoch, dass der Berg lebt. Mal thront er klar vor Euch, dann ist er wieder in Wolken gehüllt. Die Nacht bricht ein oder es fängt an zu regnen oder zu schneien. Ab und an passieren auch gänzlich abwegige Dinge oder Euer Berg spricht mit Euch. Aber keine Sorge Euer Berg ist kein neues Tamagotchi. Ihr müsst ihn nicht regelmäßig füttern oder überall mit hinnehmen. Nur ab und an mal reinschauen, so wie auf St. Bergweh. Denn Ihr könnt nichts tun außer zuzuschauen, zu beobachten, den Berg und seine innere Ruhe auf Euch wirken zu lassen.

Mein Berg aus Vogelperspektive.
Mein Berg aus Vogelperspektive.
Mein Berg in leichte Wolken gehüllt.
Mein Berg in leichte Wolken gehüllt.
Mein Berg bei Nacht.
Mein Berg bei Nacht.

Eine ebenfalls begeistere, ausführliche Rezension gibt es auf spiegel.de. Die Tore von St. Bergweh schließe ich trotzdem nicht. Das Gefühl, das einen in den Bergen überkommt, kann keine App simulieren.

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