Klingt komisch. Ist aber so. Zumindest hätte das Stefanie von Gipfelglück gerne so. Nicht umsonst hat sie ein Blogstöckchen zum Thema Sonnenaufgang initiiert. Das hat über Andreas von Gipfelfieber zu mir gefunden. Nun gibt es zwei Schwierigkeiten: Zum einen sind Sonnenaufgänge in den Bergen gesucht und dann eben Sonnenaufgänge und nicht Sonnenuntergänge. Letztere finden sich komischerweise viel häufiger in meiner Bilddatenbank. Und auch der Umstand, dass es mit Bergen in Hamburg nicht so weit her ist (sondern die eher so weit weg sind), macht es auch nicht leichter. Ich versuche es mit ein wenig cheaten trotzdem mal.
SONNENAUFGÄNGE
Mein Lieblings-Sonnenaufgang ist der, wenn ich nach München fliege und von da aus in aller Frühe mit meinen Freunden in die Berge aufbreche. Wenn dann erstmals die Berge im Licht der aufsteigenden Sonne auftauchen, dann lasst Ihr mich am besten in Ruhe. Denn dieser Moment ist einer der lebendigsten, den ich kenne, und den genieße ich am liebsten ohne Hast und Ablenkung. Zuletzt ist das geschehen, als ich über Silvester mit dem Hamburger Snowboardverein Wild&Style mit einem Reisebus und rund sechzig anderen Bergverrückten nach Gargellen im Montafon fuhr: Start um 22 Uhr in Hamburg, mehr oder weniger viel Schlaf und dann dieser Blick…
Wie beeindruckend und bewegend meine acht Tage auf dem John Muir Trail (JMT) in Kalifornien vor anderthalb Jahren für mich waren, habe ich ja bereits hier (Text+Bild) und hier (Video) versucht, deutlich zu machen. Deshalb gar keine großen Worte, stattdessen großartige Sonnenaufgänge, die auf den Bilden leider gar nicht so schön rüberkommen, wie sie eigentlich waren.
Südamerika hat mein Herz im Schnellflug erobert – und das, obwohl der Flug nach Lima nicht nur nervig lang gedauert hat, sondern dank verlorengegangenem Gepäck auch nervenaufreibende erste Tage mit sich brachte. Am Ende ging alles gut. Selbst die Überquerung eines 4.600m hohen Passes auf dem Salkantay Trail bei Schneeregen und Übernachtung auf ca. 4.000m haben wir zittrig, aber schadlos überstanden.
Viele Sonnenaufgänge haben wir bei unserem Motorhome Roadtrip durch British Columbia gar nicht mitbekommen. Trotzdem war das ein genialer Urlaub: Seattle, Vancouver Island, Coast Mountains, Whistler, Kamloops, die Rockies mit Jasper, Banff und Yoho, Golden, Revelstoke und Vancouver selbst. Ich glaube, mehr muss ich nicht schreiben, damit Euch das Reisefieber auf 39,5 Grad Celsius steigt.
Was ich aber muss, ist eine Lanze für Hamburg brechen. Ja, wir haben keine echten Berge. Und nein, glühende Sonnenaufgänge können nicht nur mit Bergpanorama der Burner sein. Nach einer durchzechten Nacht am Hafen sitzen, wenn nebenan der traditionelle Fischmarkt eröffnet, ist eine Offenbarung und nur ein Grund, warum Hamburg tatsächlich die schönste Stadt der Welt ist. Da kann selbst der morgendliche Weg zur Arbeit ein schöner sein. Habe ich das jetzt wirklich gesagt?
SONNENUNTERGÄNGE
Ich weiß, die waren nicht gefragt – werft mich doch raus aus der Blockstöckchen-Reihe. Oder genießt einfach mit mir den abendlichen Blick vom Dach einer Ranch auf die glühende Namib-Wüste. Stellt Euch jetzt noch eine gute Flasche südafrikanischen Rotwein und eine liebe Person neben Euch vor… Fertig. Und? Wie fühlt es sich an?
Alternativ gibt es noch das Ende eines zünftigen Berggewitters. Gerade noch rechtzeitig sind wir auf der Vorderkaiserfeldenhütte angekommen, ohne nass zu werden. Während des Ankunftsbieres hat es mal ordentlich gekracht, dann entstand ein unglaublicher Regenbogen und zu guter letzt dieser Himmel…
Es würde mich sehr wundern, wenn es nicht noch mehr und noch schönere Sonnenaufgänge in den Bergen gab und gibt. Indem ich das Blockstöckchen an Uli von auf-den-berg.de und Mario von „Schöne Bergtouren – Das Bergsportportal“ weiterreiche und sie um ihre Sonnenaufgangsbilder bitte, lässt sich das sicher leicht belegen. Und ich hoffe, dass wir so alle Stefanie von Gipfelglück glücklich machen können.