So sporteln wir 2014 – ispo Trends

Die ispo ist eigentlich nichts besonderes, denn viel getrunken wird auf eigentlich allen Messen, die ich kenne. Nur nirgendwo macht es so viel Spaß…

Typische ispo Messestand-Rückwand - Ich habe mit dem Astra aber nichts zu tun (Foto: St. Bergweh)
Typische ispo Messestand-Rückwand – Ich habe mit dem Astra aber nichts zu tun (Foto: St. Bergweh)

Die Sportfachmesse in München ist einfach Kult und für St. Bergweh natürlich ein Pflichttermin. Schließlich will ich doch wissen, was im nächsten Jahr auf den digitalen Straßen von St. Bergweh oder im Backcountry getragen bzw. gefahren wird. Deshalb habe ich mich für Euch – völlig uneigennützig – sechs Zugstunden auf den Weg gemacht, um die meiner Meinung nach (also sehr subjektiv, dafür aber nicht PR verfärbt) drei wichtigsten Trends im Brettsportbusiness herauszufinden. Und damit meine ich nicht einfach nur eine schräge Idee, sondern etwas, bei dem mehrere Hersteller an den Erfolg glauben.

Trend Nr. 1: Splitboards
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, das zu Beginn meiner Snowboarding-„Karriere“ Ende der 1990er Burton auch schon ein Splitboard im Programm hatte – damals besonders gepusht durch Craig Kelly, der leider 2003 bei einem Lawinenunglück ums Leben kam (R.I.P.). Danach war es lange ruhig um die Schneetouren-Alternative. Wer jedoch heute über die ispo geht, findet kaum einen Snowboardhersteller, der nicht mindestens ein Splitboard im Programm hat. Einige davon gibt es hier in der Bildergalerie zu sehen:

Mehr ispo Splitboard-Bilder und Details hat Andreas auf gipfelfieber.com zusammengefasst.

Trend Nr. 2: Lawinenairbag-Rucksäcke
Anfang der 2000er habe ich erstmals von Lawinenairbags der Firma ABS gehört. Mittlerweile gibt es in Europa mit Snowpulse und BCA – Back Country Access drei Systeme, die in Lizenz auch von anderen Herstellen genutzt werden (z.B. nutzen The North Face, Salewa und Haglöfs das ABS-System). In letzter Zeit gab es nicht nur heftigen Streit unter den Herstellern (Patentrechtsverletzungen), sondern auch Zweifel an der Wirksamkeit. Und trotzdem zeigt die Vielzahl der Hersteller mit den doch nicht ganz billigen Lawinenairbag-Rucksäcken im Programm (ab 500,- EUR aufwärts), dass mit genügend Nachfrage gerechnet wird.

Trend Nr. 3: Ganzkörperanzüge
Es gibt wohl kaum eine Modeerscheinung, bei der sich die Geschmäcker so trennen wie bei den Ganzkörperanzügen. „Hate it or love it“ heißt hier das Motto. In München gab es die Dinger zum Drunterziehen (für die, die vielleicht nicht ganz so extrovertiert sind, aber trotzdem gerne überraschen) und als wasser- und winddichtes Outerlayer. Meine persönliche Meinung: Das Ganze scheint mir funktionell zu sein und einige Modelle sehen auch echt stylisch aus. Allerdings sollte man schon was auf dem Kasten haben, wenn man mit den Teilen irgendwo aufläuft: Für blaue Pisten und Anfänger-Snowboardkurse sind die Teile nämlich nicht gemacht, sondern da nur peinlich.

Es zeigt sich also: Wenn man alles zusammennimmt, bleibt ein Mega-Thema – Freeriden. Den Sport in die pure Natur verlagern, abseits von Pisten und Co. Statt Pistenkilometern die Herausforderung, natürliche Hindernisse zu überwinden und Gefahren zu bestehen.

Und zu guter Letzt noch sechs Feststellungen in Bildern festgehalten:

1. Volcom bleibt trotz Größe eine authentische Company. Während an den anderen Messestände ernst dreinschauende Vertriebler versuchen, konzentriert ihre Verkaufsgespräche zu führen, steht bei Volcom erst einmal eine Mini Ramp und das Freibier läuft.

Publikumsmagnet: Volcom Mini Ramp auf der ispo (Foto: St. Bergweh)
Publikumsmagnet: Volcom Mini Ramp auf der ispo (Foto: St. Bergweh)

2. Noch mal in einer anderen Liga in puncto Authentizität spielt die russische Firma Terror Snowboards. Wer bei einigen Tausend Euro pro Messestand-Quadratmeter den ersten Messetag vollkommen verpennt ist so richtig Rock’n’Roll.

Macht Eindruck: So viel Selbstbewusstsein wie die Jungs und Mädels von Terror Snowboards muss man erst einmal haben - Putin-Style (Foto: St. Bergweh)
Macht Eindruck: So viel Selbstbewusstsein wie die Jungs und Mädels von Terror Snowboards muss man erst einmal haben – Putin-Style (Foto: St. Bergweh)

3. Diese Wanddeko darf Arbor gerne jederzeit zu mir nach Hause liefern. Versandkosten und Montage übernehme ich auch gerne selbst.

Polygamie im Rollsport: Arbor macht einem die Entscheidung für nur ein Brett nicht wirklich leicht (Foto: St. Bergweh)
Polygamie im Rollsport: Arbor macht einem die Entscheidung für nur ein Brett nicht wirklich leicht (Foto: St. Bergweh)

4. In der Snowboard-Branche sprechen ja schon Companys von einer langen Unternehmensgeschichte, wenn sie fünf Jahre auf dem Markt sind. Was soll denn Nidecker da bitte sagen.

Zeitmaschine: Einmal mit Dr. Emmett L. Brown zurück zu den Anfängen des Snowboardens (Foto: St. Bergweh)
Zeitmaschine: Einmal mit Dr. Emmett L. Brown zurück zu den Anfängen des Snowboardens (Foto: St. Bergweh)

5. Der Jäger-Zaun ist ein Relikt des vergangenen Jahrhunderts. Skate-Deck Zäune sind der neue heiße Scheiß.

Trendsetter: Land Yachtz haben schon erfolgreich Luxusboote auf die Straße geholt und machen nun Skate-Decks zum neuen Maschendrahtzaun (Foto: St. Bergweh)
Trendsetter: Land Yachtz haben schon erfolgreich Luxusboote auf die Straße geholt und machen nun Skate-Decks zum neuen Maschendrahtzaun (Foto: St. Bergweh)

6. Drunter trägt Man(n) bunter. Und bekennt sich zu seinem Lieblingsspot, wenn er mag. Kennt ja schließlich jeder die Weisheit von Großmama: Sag‘ mir, wo Du boardest und ich sage Dir, wer Du bist.

Val Thorens oder doch lieber Tignes? Mit der entsprechenden Waax Underwear gibst Du die Antwort ohne reden zu müssen
Val Thorens oder doch lieber Tignes? Mit der entsprechenden Waax Underwear gibst Du die Antwort ohne reden zu müssen

Eine ausführlichere ispo Zusammenfassung gibt es u.a. bei auf-den-berg.de