5YRS STB: Still Non-established

Am 22. September 2011 erschien der erste Beitrag auf St. Bergweh. Das bedeutet, ich habe mal ganz easy den fünften Geburtstag von St. Bergweh um schlappe drei Monate verpasst. Aber ist das jemandem aufgefallen? Scheinbar nicht. Und deshalb passt das auch sehr gut zu so ein paar Gedanken, die ich mir in letzter Zeit immer häufiger gemacht habe hinsichtlich meiner „Arbeit“ hier: Ich schreibe über Outdoor- und Bergsport-Abenteuer, verbringe aber mehr Freizeit vor dem Rechner als Draußen. Ich könnte bei den ganzen Berichten über mit Microplastikteilchen verseuchtes Wasser oder textile (Sonder-)Müllberge kotzen, stelle hier aber immer wieder neue Produkte vor oder kaufe mir selbst welche. Ich mache mir Gedanken, ob denn noch rechtzeitig vor dem anstehenden Snowboardurlaub Schnee fällt, während andernorts Flüchtlinge aus Krisenregionen, die unsere westliche Gesellschaft im Interesse des eigenen Wohlstands (und damit u.a. auch der regelmäßigen Snowboardurlaube) erst zu Krisenregionen gemacht hat, Schutz vor der Kälte suchen.

Eins der ersten Bilder von St. Bergweh – aufgenommen irgendwo in den Bergen, wo sonst?
Eins der ersten Bilder von St. Bergweh – aufgenommen irgendwo in den Bergen, wo sonst?

Was für ein Irrsinn? Warum ist es uns so egal, was da um uns herum passiert? Warum sind wir so träge und bequem? Warum regt sich keiner über mich und Blogs wie St. Bergweh auf? Warum rege ich mich nicht auf? Ich habe keine Ahnung und das finde gleich noch beschissener. Ich werde mir also über die Zukunft von St. Bergweh ein paar Gedanken machen müssen. Und während ich das tue, möchte ich Euch die Gelegenheit geben, einen kurzweiligen Blick in die vergangenen fünf Jahre von St. Bergweh zuwerfen. Falls Ihr eine Meinung zu diesem Thema habt, freue ich mich über Eure öffentlichen Kommentare oder per E-Mail an st.bergweh(at)gmail.com.

Meistgelesener Beitrag
TEST: LEICHTZELT MSR CARBON REFLEX 2
Im Spätsommer 2012 hat mich der Zufall (ich habe einen Instagram-Fotowettbewerb gewonnen) nach Kalifornien und den südlichen Teil des John Muir Trails gebracht. Mit ca. 18 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken bin ich in die John Muir Wilderness und den Kings Canyon National Park aufgebrochen, um acht Tage alleine in den kalifornischen Bergen zu verbringen und dabei 95 Meilen (ca. 150 Kilometer) zurückzulegen. Dazu musste natürlich einiges an neuem (ultra-leichtem) Equipment her – unter anderem ein neues Zelt. Mein anschließender Testbericht über das MSR Carbon Reflex 2 ist der bis heute meistgelesene Artikel auf St. Bergweh.

Acht Tage alleine Draußen und mehr über mich gelernt als in den acht Jahren zuvor
Acht Tage alleine Draußen und mehr über mich gelernt als in den acht Jahren zuvor

Meistgesehenes Video
RAD RACE LAST MAN STANDING BERLIN 2014
Vor ca. drei Jahren hatte ich erstmals von ein paar Radsportfreaks namens Rad Race gehört, die sich nichts Geringeres vorgenommen hatten, als den Radrennsport einmal so richtig aufzumischen. Ich schrieb einen ersten Beitrag über Rad Race, interviewte mit Ingo Engelhardt einen der Initiatoren und fuhr zum ersten Rennen, das im Rahmen der Berliner Fahrradschau stattfand. Vor Ort entschied ich mich neben dem Fotografieren spontan für ein paar Videoaufnahmen. Herausgekommen ist der meistgesehene St. Bergweh Film (Tipp: Speaker aufdrehen):

https://vimeo.com/bjoekoe/rad-race-last-man-standing-berlin

Meistgeliketes Bild
DEAR PROPERTY OWNER: SHUT UP & TAKE MY MONEY
Ich verstehe von den technischen Hintergründen beim Fotografieren relativ wenig. Das hält mich aber nicht davon ab, das trotzdem sehr ausgiebig zu tun. Manchmal landen die Bilder direkt auf dem Blog, wie zum Beispiel nach dieser Wanderung von Chamonix nach Zermatt oder diesem Sommer-Bergabenteuer mit dem Snowboard. Aber am regelmäßigsten findet man Fotos von mir auf Instagram (mittlerweile fast 1.200). Das mit den meisten Likes stammt aus Norwegen:

Beschissenster Beitrag
LETZTER BRIEF AN EINEN FREUND
Beschissen kann ein Artikel sein, wenn er so schlecht geschrieben oder recherchiert ist, dass ihn keiner liest. Beschissen kann ein Artikel sein, wenn man in ihm eine Sichtweise vertritt, für die man sich nachträglich schämt. Beschissen kann ein Artikel aber auch sein, wenn es den Grund für das darüber Schreiben einfach niemals hätte geben dürfen. Am 14. Juli 2015 starb mein Freund Nico mit 38 Jahren an Herzversagen und mit ihm einer der besten Menschen, die ich in meinem Leben bisher kennenlernen durfte. Mein letzter Brief an ihn ist der für alle Zeit und mit großem Abstand beschissenste Artikel auf St. Bergweh.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass im Himmel auch Astra ausgeschenkt wird
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass im Himmel auch Astra ausgeschenkt wird

Bester Rant
JORDAN HERSCHEL(’S BEHAVIOR) SUCKS
Wer sich häufiger auf St. Bergweh tummelt, weiß, dass sogenannte Rants zu diesem Blog gehören wie der Hafen zu Hamburg und die Berge zu München. Diese mal kritischen, mal sarkastischen Gefühlsausbrüche prägen den Charakter von St. Bergweh. Ich ziehe genauso über „gesunde“ Männer her wie über „kranke“ Frauen. Selbst vor dem Intendanten des Bayerischen Rundfunks mache ich nicht halt und erzielte zumindest einen temporären Sieg (Puls Playground hat es tatsächlich ins BR-Programm geschafft – zumindest für anderthalb Jahre). Der in meinen Augen jedoch beste, weil mir wichtigste Rant ging an den amerikanischen Instagram Influencer Jordan Herschel raus.

Screenshot vom Stein des Anstoßes für meinen Beef mit Jordan Herschel
Screenshot vom Stein des Anstoßes für meinen Beef mit Jordan Herschel

Das wär’s. Wenn Ihr wissen wollt, wie es mit St. Bergweh in den kommenden fünf Jahren weitergeht, und sicherstellen wollt, dass Ihr auch ja nichts verpasst, dann klickt doch am besten hier Links in der Spalte unter dem St. Bergweh Logo auf „Dem Blog per E-Mail folgen“. Dann werdet Ihr über jeden neuen Artikel auf St. Bergweh informiert. Ansonsten gerne die St. Bergweh Facebook-Seite abonnieren und mir (@bjoekoe) bei Instagram oder Twitter folgen. Und wie gesagt: Mich interessiert Eure Meinung. Hier, persönlich oder über die oben genannten Portale – vor allem offen und ehrlich.

Nun enden ja seit einiger Zeit alle Artikel mit einem Musikvideo – auch eine kleine Besonderheit auf St. Bergweh – und so soll es auch heute sein. Da ab dem 22.12. die Tage wieder länger werden (und weil Überraschungen, gute Musik und lächelnde Menschen so toll sind) für alle Sonnenkinder: City of the Sun mit einem genialen The XX Cover in der New Yorker U-Bahn: